3
Jul
2007

Fotos der literarischen Tischgesellschaft

Im Blog von Alban Nikolai Herbst, der auf der Burg Ranis die Rahmengeschichte um die einzelnen Gänge der Anthologie schreiben wird, gibt es bereits ein paar bildliche Impressionen von der gestrigen literarischen Tischgesellschaft zu sehen. Überhaupt wurde viel fotografiert. Die Pressevertreter, die sich eingefunden hatten, blitzten um die Wette, daneben die Kamera des ThüringenJournals, sowie der Grafiker und Fotograf Andreas Berner, der bereits seit dem Vormittag im ANNO 1900 weilte, um Fotos für die Anthologie zu machen. Die wird es natürlich erst im Buch zu sehen geben.

ThüringenJournal

Heute Abend ab 19 Uhr zeigt das ThüringenJournal (mdr) einen kleinen Beitrag, der gestern im ANNO 1900 über die anthologische Tischgesellschaft entstand.

Anthologisches Menu - PresseEcho II

Die Zeche zahlen in Form von Literatur

Weimar. (tlz/sb) Ohne das Thüringer Literatur-Orakel befragen zu müssen, wissen wir, dass in einer der nächsten Geschichten von Lutz Rathenow ein Zander im Wurzelsud seinen Platz erhalten wird, dass Gisela Kraft eine Wildschweinpastete besingen und Matthias Biskupek eine literarische Neben- oder Hauptrolle an eine Spargel-Orangen-Variation vergeben wird. Diese drei und noch ein ganzes Dutzend Autoren mehr werden nicht nur fantasieren von derlei Köstlichkeiten, sie haben sie sich auch auf ihren Zungen zergehen lassen. Und dies geschah gestern Abend.

Das Restaurant "Anno 1900" hatte Literaten zu einem 15-Gänge-Menü eingeladen. "Geschlossene Gesellschaft", hieß es daher auf der Tafel vor der Türe. Denn beim Verzehr von so vielen Gängen sollte nichts überstürzt werden: Die Dichter durften Wein und Speisen runde sieben Stunden zusprechen.

Wirt Sebastian Loy testet mit seiner Einladung ein neues Verfahren, die Zeche zu kassieren: Jeder der 15 Autoren wird im Gegenzug zur Diner-Einladung eine Geschichte verfassen, in der einer der Gänge vorkommt. Die Geschichten, für die der Autor Alban Nikolai Herbst eine Rahmenhandlung entwickelt, sollen im Frühjahr 08 als Buch erscheinen. Auf diesen ungewöhnlichen PR-Pfad war Loy von der Literaturstudentin Ricarda Herbrand geführt worden.

anno_menu
Wildschweinpastete an Tempranillo-Sauce wird in einer noch zu verfassenden Geschichte von Gisela Kraft (l.) eine Rolle spielen. Sie und 14 weitere Schriftsteller wurden im Restaurant Anno 1900 bekocht und dürfen die Zeche in Form von Geschichten zahlen, in denen einer der 15 Gänge sowie eine Tischgesellschaft vorkommen müssen. Wenig überraschend: Keiner der angesprochenen Autoren habe die Einladung ablehnen können, verrät Anno-Wirt Sebastian Loy. Foto: tlz/Brandt

Thüringer Landeszeitung am 03. Juli 2007

Anthologisches Menu - PresseEcho I

Anno: 15 Gänge zur Literatur

Weimar, anno 2007. Mit einem opulenten 15-Gänge-Menü hat ein Weimarer Wirt gestern den Beweis erbracht, dass Literatur in Deutschlands Literatur-Hauptstadt noch keine brotlose Kunst geworden ist. Sebastian Loy bewirtete einen Abend lang 15 Thüringer Autoren und erwartet nun 15 Geschichten.

WEIMAR. Die Kulturstadt, "Anno 1900". Das ist in diesem Fall keine Zeit-, sondern eine Ortsangabe. "Wo bekommen wir hier ein gutes Abendessen, vielleicht einen leckeren Italiener", fragen die beiden Damen mittleren Alters und geben sich damit als Touristinnen zu erkennen. Sie stehen vor dem Gasthaus mit der Jahreszahl im Namen an der oberen Geleitstraße und scheinen verzweifelt. Denn das "Anno 1900" hatte sich für einen Abend aus dem Wettbewerb um den Weimar-Gast verabschiedet. Und von den acht anderen Gasthäusern in dieser Straße ahnen die Damen nichts.

Im "Anno" ist derweil von Verzweiflung nichts zu spüren. Im Gegenteil. Inhaber Sebastian Loy hat eine lange Tafel gestellt, an der sich munter schwatzend 15 Frauen und Männer niedergelassen haben, denen es an nichts zu fehlen scheint. Es sind 15 Thüringer Autoren bei einem Auftragswerk. Der Wirt würde natürlich sagen, bei einem Abend des Genießens. Doch der Genuss gehört in diesem Fall zu Werk und Salär. Denn die Literaten schreiben an einer Anthologie, die einmal ein literarischer Spaziergang durch die Speisekarte des Hauses werden soll. Jeder der Autoren ist für einen Gang zuständig. An die Geschichte oder das Gedicht gibt es nur zwei Anforderungen: Der Gang des Menüs soll darin vorkommen und das Werk in einer Tischgesellschaft angelegt sein. So wie sie das "Anno 1900" gestern erlebte.

"Ihren" Gang hatten die Literaten übrigens schon vor dem Menü ausgesucht: Wolfgang Haak etwa die Kürbis-Ingwer-Ravioli in Salbeibutter, Lutz Rathenow den gedünsteten Zander im Wurzelgemüse-Sud oder Christian Rosenau die sautierte Gänseleber an Safran-Polenta. Gisela Kraft hielt es mit der Wildschweinpastete an Tempranillo-Sauce, Daniela Danz mit gebratenem Rinderfilet auf Mangosalat mit rosa Beeren, Matthias Biskupek darf sich von Spargel-Orangen-Variationen inspirieren lassen.

Während die beiden Touristinnen weiter nach dem "leckeren Italiener" suchten, hatten die Autoren gerade die Halbzeit des Menüs erreicht. Von Erschöpfung keine Spur, obwohl sie seit 17 Uhr am Genießen waren. Gegen Mitternacht wurde der 15. Gang erwartet und Applaus für Anno-Küchenchef Jens Schmidt. Die kulinarische Anno-Anthologie soll dann im Frühjahr kommenden Jahres erscheinen.

Wer im Weltweitnetz nach einem solchen Menü sucht, der findet die klassische Struktur bei Konni Scheller, seines Zeichens Küchenmeister vom "Roten Ochs" in Franken: "1. Kalte Vorspeise, 2. Suppe, 3. Warme Vorspeise, 4. Fischgang . . . 14. Dessert", steht da zu lesen und die Frage an einen wissensdurstigen Azubi: "Aber sagen Sie mir mal, wer das heutzutage noch essen will . . .? " Die Antwort haben die Thüringer Autoren gestern gegeben.

Thüringer Allgemeine am 03. Juli 2007.

Die Anno-1900-Anthologie

Thüringer Allgemeine Weimar vom 15.06.2007


Das Weimarer Restaurant "Anno 1900" an der Geleitstraße bereitet eine eigene Anthologie vor. Die literarische Sammlung soll Autoren und Lesern bei einem kulinarischen Spaziergang in 15 Gängen serviert werden. So wie das klassische französische Menü.

WEIMAR (mb). Anno-Wirt Sebastian Loy ist stolz auf das Projekt. Mit der Jenaer Literaturstudentin Ricarda Herbrandt [sic!] entwickelte er die Idee, eine ganze Reihe von Autoren zu einem Menü einzuladen. Jeder der Literaten sucht sich einen Gang des Menüs aus und verfasst dazu eine Kurzgeschichte oder Gedicht. Einzige inhaltliche Vorgaben: Der Gang soll im Werk vorkommen, Handlung oder Gegenstand in einer Tischgesellschaft angelegt sein. Alban Nikolai Herbst wird anschließend um die 15 Gänge eine Rahmenhandlung schreiben, die neben der Menükarte als Inhaltsverzeichnis eine weitere Klammer bilden soll. Neben den Weimarer Autoren Gisela Kraft (Lyrik), Jan V. Röhnert (Lyrik/Prosa), Christian Rosenau (Lyrik), Hans Lucke (Prosa), Jörg Dietrich (Prosa) und Wolfgang Haak (Prosa) hat Loy auch Nancy Hünger (Erfurt, Lyrik), Matthias Biskupek (Rudolstadt/Berlin, Prosa), Lutz Rathenow (Berlin/Jena, Prosa), Daniela Danz (Halle/Eisenach, Prosa), André Schinkel (Halle/Ranis, Prosa), Grit Bärenwald (Jena, Lyrik), Clara Ehrenwerth (Leipzig/Erfurt, Prosa), Simone Unger (Hildesheim/Gera, Prosa), Ricarda D. Herbrand (Jena, Prosa) für die Anthologie gewonnen. "Wichtig ist uns, entgegen der stringenten Form, sehr unterschiedliche Prosa und Lyrik in der Anthologie zu vereinen", sagt der Gastronom. Daher sind die Autoren in Alter und Stil sehr unterschiedlich. Die jüngste ist 20, der älteste 80. Das Restaurant will der Anthologie sowohl lukullisch als auch finanziell den Weg ebnen. Im Frühjahr 2008 soll sie erscheinen. Martin Straub, Geschäftsführer des Lesezeichen e.V., wird das Projekt mit seinen Möglichkeiten ebenso unterstützen. Unterstützung hat zudem Christoph Schmitz-Scholemann zugesagt, der Vorsitzende der Literarischen Gesellschaft Thüringen.
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